Waldumbaustellen für bayerische Waldumbauoffensive:
Antrittsbesuch des BDF bei
Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel

Gespräch mit Bayerns Finanzstaatssekretär Schöffel

📷 von rechts nach links: Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel (CSU); Referatsleiter Dr. Ulrich Reithmann, Referatsleiterin Andrea Ebenhoch-Combs, Landesvorsitzender Bernd Lauterbach © Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat

„Ich freue mich, die gute Zusammenarbeit mit dem BDF aus meiner Zeit als Beiratsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) und Abgeordneter auch in meinen neuen Funktionen fortzusetzen“, betonte Martin Schöffel (CSU), Finanzstaatssekretär und Aufsichtsratsmitglied der BaySF, beim Antrittsbesuch des BDF im Finanz- und Heimatministerium.

Der BDF konnte in den vergangenen Jahren mit Martin Schöffel sehr viele Gespräche führen und hatte ihn als sehr aufgeschlossenen, engagierten und fachlich versierten Gesprächspartner kennengelernt. „Umso mehr freut es uns, dass wir diesen offenen und vertrauens-vollen Dialog nun mit Ihnen als Finanzstaatssekretär und Aufsichtsratsmitglied fortführen können“, hob der Landesvorsitzende Bernd Lauterbach hervor.

Gespräch mit Bayerns Finanzstaatssekretär Schöffel

📷 BDF-Landesvorsitzender Bernd Lauterbach überreicht ein Antrittsgeschenk an den neuen Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel (CSU) © Bay StMF

Waldschäden erfordern mehr Personal

Der BDF zeigte sich sehr erfreut, dass auch im Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2024/2025 zusätzliche Stellen der Waldumbauoffensive 2030 für die Forstverwaltung vorgesehen sind. Er bedankte sich, dass die Waldumbauoffensive 2030 eine hohe politische Priorität besitze. 

Aus Sicht des BDF müsste der Personalaufbau allerdings schneller erfolgen, da die Waldschäden in Bayern in einer Geschwindigkeit zunähmen, wie selbst Pessimisten dies nicht für möglich gehalten hätten. 

Mit mehr Personal „vor die Welle kommen“

Da der vorsorgende Waldumbau immer kostengünstiger und einfacher als die Wiederbestockung von Kahlflächen sei, müsse schon rein aus finanziellen Gründen sowohl in den BaySF als auch in der Forstverwaltung dringend mehr Personal eingestellt werden. Mit dem derzeitigen Personal werde man nicht „vor die Welle kommen“, der planmäßige Waldumbau könne nicht mit der notwendigen Geschwindigkeit vorangetrieben werden.

 

Angebotsberatung im Privatwald

Im Privatwald dürfe nicht nur die Nachfrage bedient werden – was schwer genug ist – vielmehr müssten Waldbesitzer gezielt im Rahmen einer Angebotsberatung angesprochen werden. Das sei aber mit dem vorhandenen Personal unmöglich. Zielführend wäre daher u.a., befristete Projektstellen in dauerhafte Stellen kostenneutral umzuwandeln.

Förderung 2024 gesichert

Für den BDF ist die forstliche Förderung weiterhin unverzichtbar, um den Waldumbau und die Pflege des Waldes voranzubringen. Der BDF bedankte sich beim Finanzstaatssekretär, dass die waldbauliche Förderung für das Jahr 2024 gesichert sei und forderte, dass diese auch bei einem Wegfall der Bundesmittel 2025 weitergeführt werden müsse.

📷 Gute Stimmung bei einem vertrauensvollen Gespräch
von rechts: Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel (CSU); Referatsleiterin Andrea Ebenhoch-Combs,Oliver Wiesel, Klaus Schreiber; Stefan Kramer; Landesvorsitzender Bernd Lauterbach; Robert Nörr
© StMF

BDF: Arbeitgeberattraktivität der BaySF steigern

In den BaySF steht in den nächsten zehn Jahren ein echter Generationswechsel an: Sowohl bei den Forstwirten als auch bei den Revierleitungen gehen ungefähr 50 % in Rente/Pension und müssen ersetzt werden. Nach Einschätzung des BDF muss die BaySF deutlich mehr in die Arbeitgeberattraktivität investieren, um im „Kampf um die besten Köpfe“ bei einem abnehmenden Fachkräfteangebot bestehen zu können.

Auch eine Wiederverbeamtung müsse ernsthaft diskutiert werden. In Baden- Württemberg beispielsweise verbeamtet die AöR Forst-BW seit ihrer Gründung im Jahr 2020 und ist deswegen – und auch wegen der im Durchschnitt kleineren Reviere – ein attraktiver Arbeitgeber. 

 Die Festlegungen im Staatsforstengesetz hätten dem damaligen Zeitgeist entsprochen, die Rahmenbedingungen wären aber inzwischen fundamental andere.

Sofort umsetzbar sei eine Erhöhung von Zulagen im Tarifbereich, um die Einkommensunterschiede zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten zu verringern und die Attraktivität der Tarifstellen zu erhöhen.

Der BDF erläuterte zudem, warum man auch in den BaySF nicht um einen Personalaufbau auf der Fläche herumkommen werde. Der auch von Schöffel (vor seiner Zeit als Staatssekretär) initiierte Stopp von Personalabbauplänen im Rahmen der Strategie „Forstbetrieb 2030“ sei ein wichtiger erster Schritt gewesen. Nun müsse jedoch ein zweiter folgen.

📷 von rechts nach links: Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel (CSU); Referatsleiter Dr. Ulrich Reithmann, Referatsleiterin Andrea Ebenhoch-Combs, Landesvorsitzender Bernd Lauterbach © StMF

Wichtig für die QE 3-Nachwuchsgewinnung in BaySF und Forstverwaltung ist die Ausweitung der Anwärterstellen auf 100 Ausbildungsplätze. Diese sind nach Aussage von Forstministerin Michaela Kaniber vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags gesichert.

Für den BDF ein wichtiges Zeichen, dass der Gewinnung von Fachpersonal ein großes Gewicht beigemessen wird. Als Konsequenz müssen aber nun mehr Ausbilder sowohl in der BaySF wie auch in der Forstverwaltung bestellt und damit mehr A12/E12er Stellen ausgebracht werden.

Zudem sollten weitere Stellenhebungen erfolgen, wie z.B. im Tarifbereich der Forstverwaltung oder E 11 als Eingangsentgeltgruppe der Revierleiterinnen und Revierleiter in der BaySF, um die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen. Aber auch in allen anderen Beschäftigtengruppen muss die Ausbildung intensiviert werden, um auch zukünftig ausreichend Fachkräfte anwerben zu können. 

Staatssekretär Martin Schöffel hob hervor, wie zentral für ihn der Austausch ist – gerade mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die selbst regelmäßig vor Ort im Wald stehen: „Es würde mich sehr freuen, wenn wir den guten und vertrauensvollen Kontakt der letzten Jahre auch im Rahmen meiner neuen Aufgabe weiter aufrecht erhalten. Ihre Arbeit ist ökologisch wie ökonomisch ein wichtiger Beitrag für den Erhalt unserer wunderbaren bayerischen Heimat – dafür ein herzliches vergelt’s Gott.“

Landesvorsitzender Bernd Lauterbach dankte Martin Schöffel für das offene, kompetente und wertschätzende Gespräch und betonte: „Macht man sich die riesigen Flächen des „Grünen Drittels Bayerns“ bewusst, um das wir Forstleute uns kümmern, dann hat der Freistaat hierfür nur sehr maßvolle Ausgaben und wenig Personal. Das sollte es ihm aber auch mindestens wert sein.“

📷 Abschlussfoto nach einem positiven Gespräch in würdevollem Rahmen
von rechts nach links: Referatsleiter Dr. Ulrich Reithmann, Landesvorsitzender Bernd Lauterbach; Oliver Wiesel, Referatsleiterin Andrea Ebenhoch-Combs, Wolfgang Striegel, Stefan Kramer; Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel (CSU); Klaus Schreiber; Robert Nörr; Julia Bischof 
© StMF