Neuer BaySF-Aufsichtsratsvorsitzender
Hubert Aiwanger tauscht sich mit den BaySF-Führungskräften aus

Bild: © StMWI R.Kerl

Schon wenige Tage nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages und Vereidigung des Kabinetts besuchte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Bayerischen Staatsforsten in seiner neuen Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der BaySF.
Auf der Führungskräftetagung in Bad Gögging stellte er in großer fachlicher Tiefe seine Leitlinien für die BaySF und die Bewirtschaftung des Staatswaldes vor. Der Austausch mit den Führungskräften und den Beschäftigtenvertretern schien ihm so wichtig zu sein, dass er sich einen ganzen Vormittag Zeit nahm:

Bild: © Bayerischer Rundfunk / Bayerisches Fernsehen (Jetzt red I)

Finanzmittel für mehr Personal generieren

Wie bereits im Koalitionsvertrag festgelegt, bekannte sich Aiwanger klar zu einer naturnahen Forstwirtschaft, zum Bayerischen Weg der Forstpolitik mit „Schützen und Nutzen“ und zu einer
nachhaltigen Bewirtschaftung der Staatswälder. Stilllegungen seien dagegen nicht der richtige Weg, gerade in Zeiten des Klimawandels. Wie ernst er diese Ankündigungen nimmt, zeigte sich bereits wenige Tage später: Laut Bericht der SZ weigerte sich der Aufsichtsratsvorsitzende, in dem neu geplanten Biosphärenreservat im Spessart weitere Staatswaldflächen für die Kernzone aus der Nutzung zu nehmen.

Mehr Personal

Der neue Aufsichtsratsvorsitzende will zudem die wirtschaftlichen Aspekte des Staatswaldes wieder stärker betonen. Es ging ihm hierbei nicht darum,
mehr Gewinne an den Staatshaushalt abzuführen, sondern mehr Finanzmittel für mehr Personal dauerhaft zur Verfügung zu haben. Er wiederholte seine auch vor der Wahl getroffenen Versprechungen, dass es mehr Personal vor Ort geben müsse. Nach Aiwangers Worten ist ein gesunder Personalkörper mit zufriedenen und gut bezahlten Beschäftigten der Schlüssel für eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung.

Wie die Festlegung im Koalitionsvertrag zur Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen den Beschäftigten der Bayerischen Staatsforsten und der Forstverwaltung umgesetzt werden soll und wie die Vorschläge des BDF hierzu gewertet werden, soll in weiteren Gesprächen diskutiert werden. Staatsminister Aiwanger nahm daher wenige Tage später auch eine Einladung des Landesvorsitzenden Bernd Lauterbach in den Frankenwald für einen
weiteren Austausch mit dem BDF an.

Bild: © StMWI R.Kerl

Bild: © Peter Tretter

Waldumbau als größte Herausforderung

Der Waldumbau ist aus Sicht des Wirtschaftsministers die größte Herausforderung. Dieser müsse sich die BaySF weiter stellen und das Engagement nochmals intensivieren. Er bezeichnete die BaySF an mehreren Stellen seiner Rede als Vorbild für andere Waldbesitzer. Mehrfach forderte der Minister, „vor die Welle zu kommen“. Dabei gehe es laut Aiwanger auch darum, vom Borkenkäfer bedrohte Fichtenbestände zu ernten, bevor diese vom Käfer befallen werden und somit zur Ausbreitung des Käfers beitragen. Zudem würden so höhere Preise erzielt und teure Käferaufarbeitung vermieden werden.

Jagd: Abschuss und Verbiss müssen passen

Untrennbar mit dem Waldumbau ist die Jagd verbunden. Mit Spannung wurden daher die Aussagen des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden und Jagdministers Aiwanger hierzu erwartet. Der Minister betonte, dass er für
eine nachhaltige Jagdpolitik stehe und es angepasste Wildbestände geben müsse. Der Abschuss sowie der Verbiss müssten passen. Auch die Aussage, dass es keinen Waldbau ohne die Jagd gebe, sorgte bei den Anwesenden für Zustimmung. Aiwanger warb gleichzeitig für mehr Pragmatismus bei Konflikten vor Ort und sprach sich dafür aus, Extrempositionen zusammenzuführen und den Dialog mit allen Interessensgruppen zu suchen.

Bild: © Ruth Müller

Bild: © StMWi R. Kerl

Mehr Öffentlichkeitsarbeit notwendig

Bei allen Gesprächen mit dem BDF hatte Aiwanger immer die Notwendigkeit einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit vor Ort betont.

Auch auf der Führungskräftetagung forderte er bei allen Themen eine bürgernahe und intensive Kommunikation. Denn diese entscheide, wie die BaySF in der Gesellschaft wahrgenommen werde.

Er appellierte, die Kommunikation sowohl überregional als auch vor Ort zu erhöhen, um den Menschen unsere Arbeit zu erklären und somit Verständnis zu erzeugen.

AUFSICHTSRAT DER BAYSF

Der Aufsichtsrat mit insgesamt neun Vertretern des Freistaats Bayern, der Wirtschaft und der Beschäftigten überwacht unter dem Vorsitz des bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie die Geschäftsführung des Vorstands. Der Aufsichtsrat legt die grundlegende Ausrichtung des Unternehmens fest. In der Regel finden vier Aufsichtsratssitzungen jährlich statt.

Hubert Aiwanger (Aufsichtsratsvorsitzender)
Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Franz Paulus
Vertreter des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus

Martin Schöffel
Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat

Dr. Alois Bogenrieder
Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz

Nadja Wollschitt
Vertreterin des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Robert Hechtl
Beschäftigter der Bayerischen Staatsforsten

Wolfgang Striegel
Beschäftigter der Bayerischen Staatsforsten

Frank Dietz
Vertreter der Wirtschaft

Carl Christian Fürst von Wrede
Vertreter der Wirtschaft