Themen der Bezirksversammlung 2019:
Klimawandel, Personalnotstand und Weltwald

Die Lage des Waldes ist in vielen Teilen Bayerns dramatisch, alle forstlichen Akteure sind extrem eingespannt. Aus Sicht der BDF-Mitglieder gibt es daher dringenden politischen Handlungsbedarf.
Am 20. September 2019, dem Weltklimastreiktag, beschlossen die Mitglieder des BDF Bezirks Oberbayern auf ihrer Versammlung die Resolution „Klimanotstand – Politik muss handeln“.
Die gesamte Resolution der Oberbayerischen Forstleute können Sie hier downloaden und nachlesen.

Resolution des Bezirks Oberbayern im Bund Deutscher Forstleute (BDF)

Aktive Oberbayern

Lisa Pausch und Siegfried Waas, die Bezirksvorsitzenden des BDF Oberbayern, konnten in Hohenbercha den zahlreich erschienenen Mitgliedern von den vielen Aktivitäten des BDF Oberbayern berichten. Sie riefen alle Kreisgruppen dazu auf, regelmäßig ihre Versammlungen abzuhalten und mit dem Bezirksvorstand ihre Wünsche, Probleme und Ideen zu diskutieren. Diese würden dann in der Landeshauptvorstandssitzung eingebracht.

In Oberbayern wurden einige gemeinsame Führungen mit den Kreisgruppen des Bund Naturschutz durchgeführt, weitere sollten möglichst noch folgen. Aktiv haben sich viele BaySF-Kolleginnen und Kollegen daran beteiligt, für das Gespräch mit dem BaySF-Vorstand ein detailliertes Stimmungsbild zu erstellen.

Mit dem neuen Newsletter des BDF-Oberbayern werden die Informationen gebündelt und digital aufbereitet versandt. Wer den Newsletter noch beziehen will, sollte sich unter bdf-oberbayern@gmx.de melden.

Jugendvertreterin Magdalena Häusler erhielt – stellvertretend für die BDF Jugend Oberbayern- viel Beifall für das große Engagement wie Prüfungssimulationen, Berufsinfoveranstaltungen und Mitgliederwerbungen an der Universität und der Hochschule für angewandte Wissenschaft in Freising sowie für die gute Zusammenarbeit mit den Studentengruppen.

Geehrt wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft im BDF Bernhard Dürrbeck, die weiteren Urkunden wurden verlesen für 25 Jahre: Robert Halder; 40 Jahre: Rudolf Kornder; 50 Jahre: Claus Walcher, Hubert Zeller, Eugen Huber, Georg Poppel, Johann Hanöffner und Heinz Rank sowie für 60 Jahre (!) Hermann Schmidt, dem ehemaligen Seniorenvertreter des BDF Bayern.

Waldsterben 2.0 und Forstverwaltung

Tobias Büchner, stellvertretender Landesvorsitzender und Mitglied im Hauptpersonalrat, skizzierte die großen Aufgaben der Forstverwaltung und der Forstlichen Zusammenschlüsse vor dem Hintergrund des „Waldsterben 2.0“. Er zog für die Stellensituation der Forstverwaltung eine ernüchternde Bilanz. 2018 habe es 20 neue Stellen gegeben, gleichzeitig musste noch 13 Stellen nach 6b HHG abgeliefert werden. Ein Plus von 7 Stellen. 2019 und 2020 sollen 30 Stellen, die zum Abbau vorgesehen waren, für die Arbeit vor Ort umgewandelt werden. Unter dem Strich habe damit die Forstverwaltung zum 31.12.2020 keine einzige Stelle mehr als zum 1.1.2019. Wie unter diesen Bedingungen die Katastrophen im Wald bewältigt werden soll, sei unklar.

Sowohl über das 8-Punkte-Programm der Staatsregierung wie auch über das Gespräch mit Staatsministerin Michaela Kaniber hat BDF aktuell bereits ausführlich berichtet. Gefordert hatte der BDF darin unter anderem für die Bayerischen Staatsforsten, die Aufgaben der Öffentlichkeits- und Naturschutzarbeit zeitlich anzuerkennen, 100 neue Försterinnen und Förster einzustellen sowie dem Unternehmen aufgrund des zusammengebrochenen Holzmarktes sowie der die Existenz der Wälder bedrohenden Katastrophen deutlich mehr Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Wegen der völlig geänderten Rahmenbedingungen solle die Betriebsleitung und -ausführung im Körperschaftswald neu bewertet werden.

Schwierige Zeiten auch für BaySF

BDF-Vorstand Wolfgang Pröls zeichnete ein düsteres Bild für die Zukunft der Forstwirtschaft und die wirtschaftlichen Aussichten der BaySF: Unter den jetzigen Bedingungen sei eine „schwarze Null“ nicht zu erreichen. Noch striktere Sparvorgaben würden in die Substanz des Unternehmens eingreifen und die Vorbildlichkeit gefährden.

Pröls forderte daher, dass nach der bisherigen Gewinnabführung in Höhe von 660 Mio € seit dem Jahr 2005 der Freistaat einen Teil davon wieder in die BaySF reinvestieren müsse. Es sei derzeit noch völlig ungeklärt, wie die durch die politischen Beschlüsse erhöhten Pflanzziele und der vermehrte Betreuungsaufwand für die stillzulegenden Flächen finanziert würden.

Intensiv, aber sachlich wurde die befristete Stellenbesetzung für Revierleiter im Hochgebirge diskutiert. Derzeit würden die bekannten Informationen sehr unterschiedlich interpretiert: Als Vertretung für den aus wichtigem Grund verhinderten Vorstand Reinhard Neft stellte sich der stellvertretende Bereichsleiter Personal – Christoph Baudisch – den Fragen der BaySF-Mitarbeiter.

Ausbildung in Diskussion

Angestelltenvertreter Hannes Deininger informierte über das neue duale Studium in der QE 3 sowie das neu eingeführte Traineeprogramm für die QE 4 in den BaySF. Im BDF wurden hierüber intensive Diskussionen geführt.

Die externen Ausschreibungen sehen die Beamtenvertreter im GPR sehr kritisch, da sie zulasten der neuen Anwärterjahrgänge gehen.

Sehenswerter Weltwald

Am Nachmittag stellte Herbert Rudolf den von ihm betreuten Weltwald zwischen Freising und Thalhausen vor.

Am Beispiel von „Nordamerika“ schilderte er anschaulich die Schwierigkeiten, aber auch die großen Erfolge bei der Anpflanzung von Baum- und Straucharten aus Nordamerika, Asien und Europa. Mit viel Feingespür für die Umgebung und die darzustellende Region plant er die Neuanlagen, das Wegenetz und die Einrichtungen. Ergänzt wird das Ganze mit Kunstwerken verschiedenster Künstler. Im Botanikum legt er großen Wert darauf, dass die Blätter/Nadeln und Früchte jeder Baum- und Strauchart zu sehen und anzufassen sind. Ein regelmäßiges „Auf den Stock setzen“ sowie Neuanpflanzungen sind dafür allerdings erforderlich. Insgesamt ist der Besuch des Weltwaldes sehr empfehlenswert. Umfassende, aber auch kurze Infos gibt es digital und vor Ort.
Nicht alle Mitglieder des BDF Oberbayern hatten Zeit für den Weltwald – und haben viel verpasst.