Treffen mit MdL Martina Fehlner und MdL Annette Karl, SPD-Fraktion
Fehlner: Keine weiteren großflächigen Stilllegungen in Bayern sinnvoll
Auf Einladung von Martina Fehlner, SPD-Abgeordnete und Forstpolitische Sprecherin der SPD, konnte der BDF zunächst die Forstpolitik auf Europa- und Bundesebene ansprechen. Bei der von der EU geplanten Unterschutzstellung von 30 % der Landesfläche und 10 % mit strengem Schutz gab es große Gemeinsamkeiten. So lehnte Martina Fehlner, die auch Mitglied im Beirat der Bayerischen Staatsforsten ist, weitere großflächige Stilllegungen von Wäldern in Bayern ab. Wichtig sei allerdings, die großen Unterschiede zwischen der nachhaltigen Forstwirtschaft in Bayern und den z.T. gesetzwidrigen Großkahlschlägen in einigen osteuropäischen Ländern oder im Regenwald der breiten Öffentlichkeit deutlich zu vermitteln. Sie setze sich daher auch sehr dafür ein, dass es mehr Personal für die Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit vor Ort gebe.

v.l. Landesvorsitzender Bernd Lauterbach; Martina Fehlner, SPD-Abgeordnete und Forstpolitische Sprecherin der SPD; Annette Karl, SPD-Abgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD; Hannes Deininger und Robert Nörr im Landtag nach dem gemeinsamen Austausch Bild © SPD-Fraktion
BDF: Förster als Moderator unverzichtbar
Spätestens seit der Corona-Pandemie habe nach dem Eindruck von Fehlner der Wald bei Vielen einen höheren Stellenwert bekommen. Gerade in stadtnahen Wäldern spiele die Erholung die entscheidende Rolle. Es sei daher dringend notwendig, den Waldnaturschutz, die Erholung und die wirtschaftlichen Aspekte der Forstwirtschaft zusammenzubringen. Nur so werde Akzeptanz bei der Bevölkerung erreicht. Sie plädierte für mehr Pragmatismus und weniger Ideologie und eine Zusammenarbeit über alle Parteigrenzen hinweg.
Vom BDF erhielt sie hierfür volle Zustimmung. Gerade die Försterinnen und Förster seien die einzigen, die die verschiedenen Interessen der Gesellschaft moderieren und in der täglichen Arbeit zu einem sinnvollen Ausgleich bringen könnten. Entscheidend hierfür sei allerdings eine Flächenpräsenz und ausreichend Arbeitskapazität, wie sie weder im Unternehmen Bayerischen Staatsforsten noch in der Forstverwaltung gegeben sei.
U Bild: © Robert Nörr
Kein Kampf gegen Heizen mit Holz
„Wir wollen keinen Kampf gegen Heizen mit Holz“ stellte Martina Fehlner wie auch Annette Karl, SPD-Abgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD, klar. Holz sei ein erneuerbarer Rohstoff. Probleme mit dem Feinstaub müssten allerdings genauso gelöst werden wie die Herkunft des Holzes, damit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Die Änderungen der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED III), nach der Holz inzwischen wieder als erneuerbare Energie anerkannt ist, begrüßten sie daher.
Auf die geplante Änderung des Bundeswaldgesetzes angesprochen, versprachen beide, sich für die bayerische Forstwirtschaft einzusetzen.